Test: The Castles of Tuscany
Name:
The Castles of Tuscany
Verlag:
Spieleranzahl:
2-4
Alter:
ab 10 Jahren
Dauer:
Ca. 45-75 Minuten
Alle Fotos aus diesem Beitrag stammen von www.ravensburger.de. Aufgrund der Coronapandemie habe ich das Spiel nur Online spielen können. Dies dürfte bei dem Spielmaterial allerdings kein anderes erlauben als normal.
Worum geht es?
Man spielt einen einflussreichen Landesfürsten im Frankreich des 17. Jahrhunderts. Wem es gelingt durch taktisches Planen sein Land am schönsten gedeihen zu lassen, der gewinnt am Ende nach drei Runden das Spiel.
Wie spielt man?
Jeder Spieler hat vor sich einen eigenen Spielplan, eine Übersicht und drei Stapel mit eigenen Steinen. Das Spiel geht über drei Runden. Eine Runde endet, wenn jeweils von links nach rechts ein Spieler einen seiner drei Steinstapel weggespielt hat.
Ziel ist es, Steine aus der offenen Mitte zu nehmen, sie auf der Übersichtskarte in Warteschleife zu platzieren und dann gegen Ausspielen von Handkarten auf seinem Plan zu platzieren, um dafür Siegpunkte und Boni zu bekommen.
Ist man am Zug gibt es folgende Optionen:
- Karten ziehen
Man kann zwei Handkarten ziehen. Man kann durch +1 Bonusplättchen, die man bekommen kann, diese Anzahl erhöhen.
- Ein Plättchen aus der Auslage auf seine Übersichtskarte legen
Man legt eines der acht Plättchen aus der Mitte auf seinen Plan und legt dafür das oberste der achteckigen Plättchen aus seinem aktiven Turm in die Mitte. So gibt es einen regen Austausch der Plättchen.
- Man legt eines der Landschaftsplättchen von seiner Auslage auf seinen Spielplan
Dafür benötigt man seine Handkarten. Für je zwei gleichfarbige Handkarten in der entsprechenden Farbe des Plättchens darf man ein Plättchen auf den Plan legen. Hat man nicht die richtige Farbe, können zwei gleichfarbige Karten einer anderen Farbe diese ersetzen. Also für ein gelbes Plättchen kann man eine gelbe und zwei grüne oder zwei grüne und zwei rote Karten bezahlen.
Legt man ein Plättchen auf den Plan, gibt es evtl. gleich Siegpunkte, wenn man damit ein Farbfeld komplett gefüllt hat. (Diese sind 1-3 Plättchen groß.)
Danach sieht man sich die Funktion des Plättchens an. Es gibt acht verschiedene Farben und Optionen. Ich gehe nicht auf jede einzelne ein. Man kann sich u.a. ein neues Bonusplättchen (Rot, für z.B. eine Handkarte mehr, ein Plättchenablagefeld mehr oder mehr Marmor oder einen Arbeiter mehr besorgen), Sonderaktionen (Marmor gibt einen extra Zug, Ein Arbeiter ersetzt eine Kartenfarbe oder ein türkises Sechseck ist ein Plättchenjoker)
Man hat auf der Karte einen Startpunkt durch ein dunkelgrünes Plättchen. Hiervon kann man während des Spiels ebenfalls noch bis zu zwei platzieren, um auf dem Plan flexibler zu sein.
Fazit:
Sieht man sich die Grundfunktionen seines Zuges an, dann ähnelt the Castles of Tuscany sehr Zug um Zug. Man sammelt Karten, um dafür etwas ausspielen zu können. Hier hat nur jeder Spieler seinen eigenen Plan, der zwar auch verschiedene Farben zum Legen vorgibt. Aber hier kommt das Aber und die taktische Tiefe. Durch die verschiedenen Möglichkeiten. die sich durch das Auslegen ergeben, kann man schöne Kombinationen bauen und mit einmal ordentlich etwas schaffen. Man muss immer etwas Glück mit seinen Handkarten haben.
Da man seine drei Planteile selbst aneinander anlegen kann, hat man immer die Möglichkeit seine Startbedingungen zu variieren. Jeder hat aber immer die gleiche Anzahl an Feldern. Somit besteht immer Chancengleichheit.
Gut ist auch, dass in den drei Runden eine höhere Zwischenführung grundsätzlich nicht viel bedeutet, da es oft heißt, dass man sein Pulver schon verschossen hat.
Nicht so gut gefällt mir hier, dass das Thema zwar auf der Schachtel steht, das Spiel aber für mich sehr mechanisch ist. Man hat nie das Gefühl hier im Frankreich des 17. Jahrhunderts ein Landesfürst zu sein. Das ist schade.
Aber mechanisch haben wir hier ein gehobenes Familienspiel, das vielen helfen kann ein neues Level der Komplexität zu erreichen, denn hier muss man schon ordentlich denken. Das richtige Ausspielen und evtl. Verzögern von der Vervollständigung von Farben kann wichtig sein, aber auch zu risikoreich.
Gut getan hätte dem Spiel ein klein bisschen mehr Ärgern der anderen, vielleicht das Blockieren eines Feldes durch Unkraut, so wie man bei Zug um Zug ein Gleis wegschnappen kann. Und wenn es optional wäre.
Es bleibt aber, dass die Mechanismen im Spiel funktionieren und ein stimmiges und spannendes Spiel ergeben.