Rezension: Zerrissene Erde
Titel:
Zerrissene Erde
Autor:
N.K. Jemisin
Verlag:
Knaur
Seiten:
73
Kurzinhalt:
Die Welt stirbt. Die Menschheit überlebt die immer wieder kommenden Fünftzeiten, die schwerste Naturkatastrophen mit sich bringen, nur mit größten Nöten.
Es gibt Menschen, die die Erde kontrollieren können. Essun ist eine von ihnen. Ihr kleiner Sohn wurde von ihrem Ehemann erschlagen und ihre Tochter von ihm entführt, inmitten dieser sterbenden Welt und einer Fünftzeit. Aber das Buch geht über die Geschichte Essuns hinaus.
Meinung:
Wow, was für ein Brett. Erst schwer bekömmlich, aber dann voller Spannung und vor allem in einer fantastisch durchdachten Welt.
Zunächst einmal ist die Inhaltsangabe nicht komplett. Aber man kann nicht so viel erzählen ohne komplett zu spoilern, was ich hier nicht will. Man erlebt drei Geschichten auf einmal, die sehr eng mit einander verbunden, aber inhaltlich völlig verschieden sind von der Art, wie Jemisin sie erzählt.
Der Einstieg ist allerdings schwierig. Das ist natürlich oft so, gerade am Beginn einer Serie. Hier ist die Welt allerdings sehr fremd und das, was einige der Bewohner können, ebenfalls. Ob es jetzt unsere Erde ist oder eine andere, man müsste nicht ein paar tausend Jahre in die Zukunft gehen, sondern wahrscheinlich noch weiter um hier anzukommen.
Da hätte mir wahrscheinlich eine etwas genauere Beschreibung der Welt geholfen. Das ist natürlich in der Story schwierig, da die Bewohner das wahrscheinlich selbst nicht wissen. Aber eine Karte am Buchanfang z.B. wäre eine Möglichkeit gewesen. Und die Charaktere haben einen schwierigen Einstieg. Da fehlt am Anfang ein dramatischer Einstieg, auch wenn das in der Inhaltsbeschreibung etwas anders klingt.
Aber die Welt mit ihren Bewohnern und Kräften ist wirklich absolut faszinierend. Es ist äußerst spannend, da immer weiter einzutauchen.
Die drei Geschichten werden mit der Zeit immer mehr zu einer. Man ahnt, wie es ablaufen wird, ist aber trotzdem immer gut unterhalten, da es eine sehr gute Charakterentwicklung gibt. Ich bin sonst ja immer ein Freund verwinkelter Geschichten. Hier aber tut es der Geschichte sehr gut, dass sie jeweils auf die Hauptfiguren fokussiert ist. Durch die Seitenzahl von knapp 500 Seiten reicht dies bei den verschiedenen Geschichten vollkommen aus.
Die Handlung wird konsequent fortgeführt und in der Handlung werden einige Rätsel gut aufgelöst. Dabei sei gesagt, dass die Welt an sich wirklich sehr kalt ist, nicht nur das Wetter, sondern auch die Bedingungen, die Charaktere und auch die Offiziellen. Aber das passt vollkommen. Es sei hier noch einmal gesagt, das es sich hier um eine düstere Geschichte in einer sterbenden Welt handelt. Dementsprechend handeln auch viele Leute/Gruppen und kennen wenig Grenzen.
Jetzt haben wir hier als großes Fragezeichen natürlich nur, ob es weitergehen wird. Da bin ich wirklich gespannt, da sich die Struktur des Buches fast komplett verändern dürfte. Das ist immer ein Wagnis, aber wenn es nicht zu abstrakt oder zu Actionlastig wird (die Kämpfe hier sind einfach mal obercool!), wird diese Reihe ein absoluter Hit werden, eben weil sie einmal vollkommen anders ist. Und es zeigt einmal mehr, wie Science Fiction und Endzeit doch gut zusammenpassen.
Es handelt sich um ein Rezensionsexemplar. Dabei steht es mir frei meine eigene Meinung zu äußern.