Rezension: Wir sind Götter
Der zweite Roman aus der „Bobiverse“ Reihe von Dennis E. Taylor
Titel:
Wir sind Götter
Autor:
Dennis E. Taylor
Verlag:
Heyne
Seiten:
443
Hier geht es zur Rezension des 1. Bandes der Serie „Ich bin Viele“
Kurzinhalt:
Die Evakuierung der letzten Überlebenden der Menschheit ist in vollem Gange. Infolgedessen sind ersten bewohnbaren Planeten bereits besiedelt. Dennoch gibt es weiterhin Angriffe von fanatischen Terrorgruppen, die ein Überleben der Menschen verhindern wollen. Dabei schrecken sie auch nicht vor einem Angriff auf eine „Bob-Kopie“ zurück. Ebenfalls gibt es auf den neuen Heimatwelten vielfältige Probleme. Dazu gehören eintönige Nahrung, aggressive Xeno-Raubtiere und ständiges Misstrauen zwischen Angehörigen der ehemaligen Nationalstaaten. Das alles erschwert die Arbeit der Siedler. Zwischen all dem stehen die Bobs.
Als selbstreproduzierende KI’s die Raumschiffdrohnen steuern, tun sie ihr Bestes um das Überleben der Menschheit und das aller anderen Spezies die sie bisher entdeckt haben, zu sichern. Doch am Ende droht alles vergebens gewesen zu sein. Denn eine außerirdische Bedrohung nähert sich scheinbar unaufhaltsam, getrieben von unendlichem Hunger nach Rohstoffen.
Meinung:
Auch der zweite Roman der „Bobiverse“ Reihe hat mich mit seiner Kurzweiligkeit überzeugt. In insgesamt 77 Kapiteln wird die Story jeweils aus Sicht der verschiedenen Bob-Klone erzählt. Dabei sind die einzelnen Kapitel teilweise nur wenige Seiten lang. Bisweilen sind es nur zwei Seiten, im Durchschnitt sind es keine sechs Seiten. Dadurch wird ein hohes Erzähltempo generiert. Folglich kommt es praktisch zu überhaupt keinen Längen. Allerdings entsteht zugleich eine gewisse Unübersichtlichkeit, die durch die große Anzahl von Bobs noch zusätzlich verstärkt wird. Trotzdem überzeugt „Wir sind Götter“ inhaltlich. Wussten die nerdigen Bobs im ersten Buch der Reihe noch durch ihre „Menschlichkeit“ zu überzeugen, so zeigen vor allem spätere Generationen erste Abweichungen. (Inzwischen gibt es acht Generationen von Bobs.) Gerade die späteren Inkarnationen haben beschlossen keine zu intensiven Kontakte mit den Menschen zu pflegen, die sie inzwischen „die Kurzlebigen“ nennen. Zugleich versuchen gerade die früheren Generationen der Bob-Drohnen Qualitäten ihrer alten Menschlichkeit zurückzuerlangen in dem sie sich neue Androidenkörper erschaffen. Die Entwicklung der Bob-Charaktere schreitet also stetig voran.
„Wir sind Götter“ endet, wie schon der erste Roman, mit einem großen Cliffhanger: Wie wird sich der Konflikt mit der Bedrohnung durch „Die Anderen“ entwickeln? Ich bin gespannt wie es weitergeht!
Ein kleiner Kritikpunkt zum Schluss: Die Originaltitel der ersten beiden Romane lauten „We are Legion“ und „For we are many“. Diese werden den Büchern viel mehr gerecht als die deutschen Übersetzungen „Ich bin viele“ und „Wir sind Götter“. Ich empfand die gewählte Übersetzung nach dem Lesen als ziemlich irreführend, vor allem bei „Wir sind Götter“.
Es handelt sich um ein Rezensionsexemplar. Es steht mir komplett frei, meine eigene Meinung zu äußern.
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