Rezension: Rheanne – An Bord der Adlerschwinge

Name:

Rheanne – An Bord der Adlerschwinge

Verlag:

blanvalet

Preis:

9,99 €

Seiten:

316

Inhalt:

Gerade erst zur Ritterin geschlagen, hat Rheanne den Auftrag bekommen, per Schiff in das ferne Land Genzabar zu reisen. Schnell ereignet sich an Bord der „Adlerschwinge“ ein erster grausamer Mord. Schnell ist klar, dass der Mord von einer alten, längst vergessenen Kreatur verübt worden ist.

Auf ihrer Jagd nach dem Mörder erhält sie Hilfe von dem geheimnisvollen blinden Passagier Cormac. Und es geschehen weitere Mord, die Lage spitzt sich zu…

Meinung:

Das fällt mir jetzt nicht leicht, zumindest was ein Endurteil betrifft. Es ist das erste Buch von Anne Troja, einer jungen deutschen Autorin, das ich gelesen habe und ich glaube auch ihr Erstling.

Wenn ich die Art des Schreibens betrachte, dann war Rheanne ein Buch, das ich wirklich sehr schnell gelesen habe. Anne Troja hat eine für mich sehr positive Art zu schreiben. Die Sätze sind kurz und prägnant und die Geschichte geht zügig voran. Auch die Dialoge lesen sich überwiegend gut.

Die Grundgeschichte mit dem Schauplatz des Schiffes, einer übernatürlichen Bedrohung und einer weiblichen Ritterin gefiel mir außerordentlich gut. Leider, und hier liegt für mich die große Schwierigkeit in diesem Roman, wurde beschlossen auf den 320 Seiten den sehr schnellen und für mich schwer nachzuvollziehenden Gefühlen der Hauptprotagonistin und einer Liebesgeschichte sehr viel Raum zu lassen. Diese passiert für mich viel zu schnell und ist so auch kaum nachzuvollziehen. Und natürlich ist zu verstehen, dass Rheanne in ihrer Rolle auch unsicher sein darf, doch das ist hier einfach zu intensiv beschrieben. Ich kann so nicht nachvollziehen, wie sie überhaupt zu einer Ritterin geworden ist, was ja wirklich eine schwere Aufgabe gewesen sein soll.

Ich bleibe nämlich auch am Ende des Buches dabei, dass die Grundidee wirklich gut war in dieser Kombination und es wird auch einiges für mögliche weitere Bände vorbereitet, was mir vom Grundsatz her gut gefällt. Weniger Liebe, etwas mehr aus der Sicht des Täters und vielleicht noch ein Twist mehr in der Geschichte und es wäre großartig gewesen. Aber es ist ein Debutroman und ich hoffe, dass es einen weiteren geben wird, dann mit etwas mehr Fokus auf den eigentlichen Inhalt und einer Rheanne, die gewachsen und stärker ist. Und ich glaube, ich gebe Anna Troja gerne diese nächste Chance mit dann hoffentlich deutlich mehr Mut zu mehr Geschichte.

Wer aber auf Romane mit viel Liebe und Emotionschaos steht, der wird hier sehr gut bedient sein und den Roman wahrscheinlich sogar verschlingen. Denn die Fantasy/Liebes- Mischung dürfte auch eine Lücke am Markt sein. Wenn es das aber wirklich sein soll, muss der Verlag dies einfach deutlicher hinten kennzeichnen. Dies hätte einige nicht so gute Bewertungen erspart.

Es handelt sich um ein Rezensionsexemplar. Dabei steht es mir vollkommen frei meine eigene Meinung zu äußern.