Rezension: Ein Reif von Eisen

Titel:

Ein Reif von Eisen

Reihe:

Die Königschroniken

Autor:

Stephan M. Rother

Verlag:

Rowohlt Polaris

Seiten:

380

Kurzinhalt:

Das Land steht vor einem Umbruch. Die Blätter des heiligen Baumes welken, ein Zeichen für Veränderungen, was seit langer Zeit nicht mehr vorgekommen ist.

Währenddessen versucht Morwa als Stammesfürst alle Völker des Nordens unter seiner Regentschaft zu vereinen. Doch er ist schwer krank, und nur eine mysteriöse Frau kann sein Leben noch verlängern. Und da sind ja noch seine Söhne, alle grundverschieden, und nur einer kann seine Nachfolge übernehmen.

Weit entfernt versucht die junge Leyken ihre Schwester Ildris finden.  Doch diese Reise wird je unterbrochen, als sie Söldnern in die Hände fällt und in die kaiserliche Rabenstadt gebracht wird.

Und dann ist da noch Pol, ein Dieb, der eines Verbrechens beschuldigt wird, dass er nicht begangen hat.

Und je näher die längste und kälteste Nacht des Jahres kommt, desto mehr spitzen sich die Ereignisse zu.

Meinung:

Grundsätzlich bin ich jemand der deutschen Autoren immer gerne eine Chance gibt. Da kann ich gleich zu Anfang sagen, dass Rother in „Ein Reif von Eisen“ einen Quell von Ideen in sich trägt, die mich wirklich überrascht haben.

Das zeigt auch einmal wieder, wie sehr es Unsinn ist zu sagen: „Ich lese keine Fantasy“. Denn Fantasy ist heute eben weit mehr als eine Welt, in der sich Elfen, Orks und Trolle in leicht veränderten Gestalten jagen und bekämpfen. Sie hat damit sogar überhaupt nichts mehr zu tun. Und sie braucht eben dies überhaupt nicht.

Rother hat eine Welt erschaffen, die einiges an Magie enthält, aber nicht im klassischen Sinne. Hier gibt es ganz vereinzelte Kräfte, aber vor allem magische Ort, wie eben die kaiserliche Rabenstadt.

Ich habe allerdings sehr lange gebraucht um in das Buch hinein zu finden. Erst nachknapp hundert Seiten platzte der Knoten. Warum war das so? Es kommt sehr selten vor, aber hier dachte ich zwischenzeitlich, ich lese einen zweiten Teil. Man wurde ohne Vorwarnung in die Geschehnisse hineingeworfen, die Charaktere wurden kaum vorgestellt und es gab sehr viele Namen. Das alles war sehr anstrengend. Dran geblieben bin ich tatsächlich aber, weil die Geschichte selbst wirklich neugierig macht. Aber eben nicht nur die Geschichte, sondern auch die Welt selbst.

Die Geschichte zündete bei mir tatsächlich zuerst in der Story um Pol. Hier hat man das Gefühl, dass die Geschichte da beginnt, wo man das Lesen startet. Und es nimmt gleich rasant Fahrt auf.

Die beiden anderen Handlungsstränge haben da deutlich länger gebraucht.  Letztendlich nehmen sie aber alle Fahrt auf und man kann sich immer mehr einfinden. Tatsächlich aber hätten da am Anfang einige Seiten geholfen, die einem kurz die Personen näherbringen.

Mit knapp 400 Seiten ist „Ein Reif von Eisen“ natürlich trotzdem schnell durchgelesen und ab der Mitte ging es auch immer schneller.  Rother baut Spannung auf. Man tappt zwar fast fortwährend im Dunklen, aber die Geschichten entwickeln sich und es gibt stetige Wendungen, in die immer nicht nur die Charaktere, sondern auch die Welt mit Ihren Eigenarten einbezogen werden.

Rother hat einen gut lesbaren Schreibstil. Man kann die Seiten sehr flüssig lesen.  Die Kapitel haben eine gute Länge.

Zurückgelassen wird man mit offenen Enden überall und einem sehr gemeinen Cliffhanger, da man 100%ig wissen möchte, was nun passieren wird. Allerdings war der Weg dahin auch etwas berechenbar. Der nächste Band folgt in Kürze, so dass keine lange Wartezeit besteht. Und ich bin bei Rother tatsächlich guter Hoffnung, dass er überraschen kann. Denn die Geschichte Pol scheint ein Überthema anzureißen, aber generell ist mir noch völlig offen, wie es weitergeht und ob es da noch Charakterzusammenführungen geben wird.

Wer Geschichten mag, die in einer fantastischen Welt spielen, interessante Charaktere beinhalten und in denen im Hintergrund eine große Geschichte wartet, der Autor sich aber erst einmal Zeit nimmt, die einzelnen Geschichten auszuarbeiten, der ist hier genau richtig. Der nächste Band wird dann zeigen, in welche Richtung das Pendel endgültig ausschlägt.

 

Bei diesem Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar des Verlages. Es steht mir frei meine Meinung zu sagen. Es handelt sich nicht um Werbung.

Ein Reif von Eisen

14,99
7.2

Fazit

7.2/10

Pros

  • tolle Welt
  • spannende Charaktere

Cons

  • Preis für Seitenzahl
  • schwieriger Einstieg

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