Rezension: Die Singularitätsfalle

Titel:

Die Singularitätsfalle

Autor:

Dennis E. Taylor

Verlag:

Heyne

Seiten:

496

Inhalt:

Durch fortdauernde Umweltzerstörung und daraus resultierender globaler Erwärmung, steigt auf der Erde der Meeresspiegel an. Für immer mehr Menschen existiert immer weniger Platz zum Leben. Des Weiteren steigt der Preis für Miete und Nahrung unaufhörlich. Der Computerspezialist Ivan Pritchard riskiert viel als er auf dem Bergbauschiff Mad Astra anheuert. Da er auf der Erde nicht genug verdient, setzt seine Familie ihre gesamten Ersparnisse ein, um ihm einen Platz auf einem Schiff zu sichern. Nur eine von drei Fahrten ist erfolgreich. Aber mit viel Glück könnte seine Familie sogar für immer ausgesorgt haben.

Während es anfänglich nicht wie eine erfolgreiche Suche nach wertvollen Erzen aussieht, wendet sich bald das Blatt. Denn ein großer Asteroid verspricht nach ersten Untersuchungen unglaublich reiche Beute. Das bei den Scans eine Anomalie auf einem kleinen Trabanten des Ziels festgestellt wird, erscheint so erst einmal nebensächlich. Doch während des ersten erfolgreichen Außeneinsatzes werden die Arbeiter neugierig und wollen der Sache auf den Grund gehen. Dabei kommt Ivan Pritchard mit einer fremden Technologie in Berührung: außerirdische Naniten wandeln seinen Körper scheinbar unumkehrbar um. Ob er seinen Verstand behalten wird ist fraglich und schon bald beginnt er Dinge zu sehen und zu hören, die er nicht versteht.

Meinung:

Taylor greift in „Die Singulatitätsfalle“ diverse Klischees auf: die Guten aus der westlichen Welt gegen böse Russen und Chinesen. Ein Militär, das festgefahren ist in seinen Werten und Strategien und scheinbar kaum fähig zu kreativen Lösungen. Dazu eine etwas diffuse, mögliche außerirdische Bedrohung. Hingegen war die Nanitentechnik und die Frage nach z.B. dem Sitz des menschlichen Bewußtseins, also dem was uns ausmacht, recht interessant. Auch wenn dies nur kleine Teile der Geschichte ausgemacht hat.

Wie schon in der „Bobiverse“-Reihe von Dennis E. Taylor (siehe unsere Rezension zu Wir sind Götter), gestaltet sich dabei auch dieses Buch in gewohntem Schema. In 86 Kapiteln auf 496 Seiten erzählt der Autor die Geschichte von Ivan Pritchard. Somit sind die Kapitel im Durchschnitt nicht ganz sechs Seiten lang. Bei derart kurzen Abschnitten haben Längen, trotz flachem Spannungsbogen, kaum ein Chance. Obwohl die Story an sich weder besonders neu, noch besonders spannend ist, tut das dem Lesefluss kaum einen Abbruch. Dies ist besonders interessant, da das Buch relativ lange braucht um zum gefühlten Kern der Story zu kommen, während das Ende dafür umso schneller abgehandelt wird. Trotz dieser diversen Schwächen hatte ich den Roman aber in wenigen Stunden durch gelesen. Ich tue mich daher tatsächlich schwer damit, eine zu negative Bewertung zu geben. Möglicherweise bin ich mit zu hoher Erwartungshaltung gestartet, da mich die Bobiverse Reihe von Taylor größtenteils überzeugt hat.

Einem Folgeroman würde ich in jedem Falle eine Chance geben. Die Story „im Hintergrund“, also die Geschichte der Außerirdischen, die hinter der Nanitentechnologie stehen, könnte durchaus Potential haben.

Es handelt sich um ein Rezensionsexemplar. Es steht mir komplett frei, meine eigene Meinung zu äußern.

Die Singularitätsfalle

14,99
6.5

Fazit

6.5/10