Rezension: Die Katze die durch Wände geht
„Die Katze die durch Wände geht“ ist eines der letzten Werke des Authors Robert A. Heinlein in überarbeiteter Neufassung.
Titel:
Die Katze die durch Wände geht
Autor:
Robert A. Heinlein
Verlag:
Seiten:
624
Kurzinhalt:
Ein Mann (Er nennt sich derzeit Richard Ames, gibt sich im Verlaufe des Buches wahlweise als Schriftsteller, Doktor, Senator und Ex-Militär aus, hat eine Fußprothese und ist ein ausgemachter Macho) und eine Frau (Sie nennt sich Gwen Novak, ist über 200 Jahre alt, aber durch umfassende Genbehandlung äußerlich jung geblieben, kann Raumfähren und Mondfahrzeuge fahren, hat eine Waffe in der Handtasche und hat überhaupt jede Menge nützliche Fähigkeiten) essen auf einer Raumstation in einem Restaurant zu Abend. Kurz darauf stirbt ein Fremder an ihrem Tisch. Was darauf folgt, ist eine Heirat (dies erfordert lediglich eine kurze Bekanntmachung in der hiesigen Zeitung), die Flucht vor den örtlichen Autoritäten (die den Mord Mr. Ames in die Schuhe schieben wollen), die Adoption eines Schlägers, der hauptsächlich zum Tragen eines Bonsaibaumes benötigt wird und eine verwirrende Reise über die Oberfläche des Mondes. Unter anderem.
Meinung:
Bei dem vorliegenden Werk Die Katze die durch Wände geht, handelt sich um eine Neuauflage der ursprünglich 1985 veröffentlichten Geschichte. Es ist das vorletzte Buch das Heinlein geschrieben hat. Der Stil ist für heutige Verhältnisse nahezu archaisch. Das muss man mögen. Wenn sich der Autor über Ballistik auslässt (Mit dem freundlichen Hinweis, dass man die nächsten Seiten überspringen mögen wenn man entweder keine Interesse an Ballistik hat oder eine seiner vorherigen Publikationen gelesen hat) oder ausschweifend erklärt, dass man, wenn man in einem Raketenschiff fliegt, eigentlich schneller fliegen muss um langsamer zu werden wenn man auf einem Objekt wie dem Mond landen möchte, dann ist das sicherlich echte und sehr ursprüngliche SCIENCE Fiction. So man das mag, ist man bei Heinlein schon einmal nicht ganz verkehrt. Schwieriger ist es mit den Geschlechterrollen und den irritierenden sexuellen Anspielungen des Autors. Wenn zum Beispiel der Protagonist die weibliche Figur einer Dreizehnjährigen bewundert und seine Ehefrau bei der gemeinsamen Dusche (was auf dem Mond und bei Heinlein wohl üblich zu sein scheint) darauf hinweist, dass er dem Mädchen nur den Rücken waschen dürfe… Irritierend. Gelinde gesagt.
Irritierend ist weiterhin, dass sich die Handlung – und hier ist es schwierig nicht zu Spoilern – ab einem bestimmten Zeitpunkt sehr stark verändert. Möglicherweise kann man das kompensieren, wenn man frühere Werke des Autors gelesen hat (den es gibt augenscheinlich viele Anlehnungen an eben diese). Vielleicht ergibt sich dann auch eine großartige Komposition die mir verborgen bleibt. Ich habe bisher nur Starship Troopers gelesen und war daher der Handlung eher ausgeliefert.
T.A.
Bei diesem Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar des Verlages. Es steht mir frei meine Meinung zu sagen. Es handelt sich nicht um Werbung.