Rezension: Die Hexe von Jokertown (Wild Cards)
Titel:
Wild Cards – Die Hexe von Jokertown
Autor:
George R. R. Martin
Verlag:
Seiten:
809
Hier kann meine Rezension zum 1. oder 2. Band gelesen werden um Spoiler zu vermeiden.
Kurzinhalt:
Die Gladiatorenkämpfe von Baba Yagar wurden gewaltsam beendet. Und genau hier setzt der dritte Band ein, denn die Hexe hat eine unaussprechliche Macht befreit, die nicht nur Rumänien, sondern die ganze Welt bedroht. Während dessen kämpfen die besten Asse im Komitee für die UNO. Dort sollen merkwürdige Vorgänge in Kasachstan begutachtet werden.
Meinung:
Puh, dieses Buch hat mich geschafft. Der zweite Teil endete wirklich spannend und actionreich. Nun sind wir hier ja in einer Trilogie und mit dem Fokus auf der Hexe hatte ich einfach eine Steigerung und eine doch stärkere Dramatisierung gehofft.
Aber was hier quasi über das komplette Buch passiert, ist im Grunde eine neue Staffel einer Serie. Man hatte das dramaturgische Finale und dann wird erstmal alles wieder aufgebaut zum nächsten Finale. Über 300 Seiten passiert so gut wie nichts, wenn man außer Acht lässt, dass die Bedrohung gezeigt wird und unsere Meisterdiebin ein bisschen für Aufregung sorgt. Und alles um die Portale herum ist auch wirklich cool.
Die dem Titel nach weltbedrohende Gefahr ist mir aber in einem letzten Teil einer Trilogie lange zu klein und obwohl man dann Hilflosigkeit bei den Charakteren spürt und die Umgebung stark beeinflusst wird, geht es halt sehr stark um die einzelnen Charaktere. Das mag ich grundsätzlich, aber hier war es mir viel zu viel. Ich bin nie rein gekommen in diesen dritten Teil und habe mich leider durchgeschleppt.
Dazu fand ich ein Treffen, das zu einem Schuss führt (man weiß erst, was ich meine, wenn man es gelesen hat), zu konstruiert, viel zu konstruiert. Und das obwohl es sich wirklich um die Hauptgeschichte handelt.
Lohnt sich die Triologie?
Ein klares Jein. Im Positiven zeigt diese Triologie einmal mehr, was Wildcards vom typischen Superhelden Comicbuch unterscheidet. Die Charaktere bekommen sehr viel Raum, es gibt viele verschiedene Storylines und alles wirkt wirklich als komplette Welt. Da haben die Autoren wirklich etwas Tolles geschaffen.
Als Trilogie mit einem konsequenten Spannungsbogen, der einen fesselt, hat diese „von Jokertown“ Reihe für mich versagt. Dafür wird alles zu langsam aufgebaut und irgendwie ist man dann im dritten Band auch nicht konsequent am Mitfiebern.
Absolute Wild Cards Fans kommen an diesen Büchern nicht vorbei, alle anderen werden hier doch größere Schwierigkeiten haben.