Rezension: Die Dunklen Lande
Ein Fantasyroman im Setting des Dreißigjährigen Krieges von Markus Heitz
Titel:
Die Dunklen Lande
Autor:
Markus Heitz
Verlag:
Seiten:
540
Inhalt:
Wir schreiben das Jahr 1629. Der Dreißigjährige Krieg wütet im Heiligen Römischen Reich. Aenlin Kane, Tochter des berühmt – berüchtigten Solomon Kane ist wegen ihres Erbes in der Stadt Hamburg angekommen. Dabei ist ihre Freundin Tahmina, eine persische Mystikerin, ihre stetige Begleiterin. Weil der Bewahrer dieses Erbes kurz nach ihrer Ankunft unglücklich zu Tode kommt, sehen sich Aenlin und Tahmina gezwungen anderweitig an das Erbe heranzukommen. Daher nehmen sie einen Auftrag der Westindischen Compagnie an. Als Belohnung winkt der Zugang zu Solomon Kanes Hinterlassenschaft. Ihr neues Ziel ist Bamberg. Ebenfalls mit von der Partie sind vier ungewöhnliche Landsknechte und ein vermeintlich adeliger Duellant. Fünf ehrbare Bürger sollen sie aus Bamberg herausholen und nach Hamburg geleiten. Doch natürlich ist dies bei weitem nicht so einfach wie angenommen.
Meinung:
Ich bin bei diesem Buch zwiegespalten. Markus Heitz kann schreiben, dass ist keine Frage. Die Geschichte war gut zu lesen, es hat durchaus Spaß gemacht. Gerade weil ich das Setting mag. 17. Jahrhundert, Landsknechte, dazu der Kampf böse Hexen und finstere Wesen. Aber auch andere, freundlichere Sagengestalten finden ihren Platz. Jeder der Filme wie „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ mag, kommt hier auf seine Kosten. Vor allem die Landsknechte und der Duellist haben mir in der Darstellung sehr gefallen. Dazu kommt eine an das Setting gut angepasste Sprache. Diese lässt die Geschichte noch einmal lebendiger erscheinen. Aber, und es ist ein großes Aber: Das Buch hat auch so einige Schwächen. Die Handlung wirkt bisweilen etwas unstrukturiert. So werden z.B. früh aufgebaute Bedrohungssituationen, die wichtige Motivation für die Akteure zu sein scheinen, gegen Ende im Halbsatz abgeschrieben. Die Hauptakteurin Aenlin Kane wirkt blass und farblos. Der Ursprung ihres oft erwähnten, sehr speziellen, Glaubens wird weder erklärt, noch hat dieser irgendeine Bedeutung für die Handlung. Von einer kurzen Vermutung am Ende mal abgesehen. Dazu kommen ein Deus ex machina Effekt und oft scheinbar willkürlich zusammen geführte Handlungsstränge und Ereignisse ohne große Erklärungen. Und was ist denn nun mit dem Hauptmann der Landsknechte?
Alles in Allem hätte dies ein sehr gutes Buch werden können. Wenn es als Beginn einer Reihe konzeptioniert worden wäre. Auch wäre es schön gewesen wenn ein wenig mehr Zeit in diverse Handlungsstränge geflossen wäre. Der Autor hat zwar eine spätere Fortsetzung nicht ausgeschlossen, geplant ist aber bisher leider nichts. Allein die für mich wirklich gelungene Darstellung der Akteure aus der zweiten Reihe sorgt hier noch für eine Wertung im positiveren Bereich. Über eine Fortsetzung würde ich mich tatsächlich dennoch freuen, dann könnte noch einiges von dem Potential des Werkes ausgeschöpft werden.
Es handelt sich um ein Rezensionsexemplar. Dabei steht es mir komplett frei meine eigene Meinung zu äußern.