Rezension: Das Spiel des Barden
Titel:
Das Spiel des Barden
Autor:
Kevin Hearne
Verlag:
Seiten:
816
Kurzinhalt:
Im Grunde gibt es hier zwei Geschichten. Da wäre in der „Gegenwart“ Fintan, der Barde, der jeden Tag vor einer ganzen Stadt von Flüchtlingen spricht und den Krieg erklärt, wie er entstanden und verlaufen ist Dabei wird die Zeit wischen den Auftritten immer wieder beschrieben. Ist der beliebte Barde evtl. sogar ein Spion?
Und dann kann Fintan die Ebenbilder der Figuren annehmen, von denen er erzählt. Und in diese Rollen schlüpfen wir nun. Neun verschiedene Hauptfiguren gibt es hier von allen Ecken des Kontinents und von im Grunde fast jeder Partei. Wir erleben ihre Geschichten, die oft alleine für sich stehen, aber teilweise überschneiden sie sich. Und über all dem Leid stehen die so genannten Kennings, die Magie des Landes. Sechs Kennings sind bekannt, doch es gibt Gerüchte über ein siebtes, das alle anderen in den Schatten stellen könnte. Doch eins haben alle Kennings gemein: Ihre Anwendung fordert immer einen hohen Preis!
Meinung:
Das war ein schwerer Einstieg. Die Fülle an Charakteren mit ihren jeweils recht kurzen Geschichten und extrem schweren Namen (z.B. Tallynd du Böll, Mellishev Lohmet, Cullan du Raffert) machte das Merken doch recht schwer. Aber da muss ich das Buch loben. Es gibt vorn zu jedem der Hauptcharaktere ein Bild, den Namen, einen wichtigen Fakt und den Beruf, das hilft sehr. Dazu kommt eine Karte der Welt, die man auch dringend benötigt, um genau zu verstehen, was hier passiert.
Aber ich bin dann doch noch eingetaucht in diese Welt, die mit nichts vergleichbar ist, was ich bisher gelesen habe. Aber noch einmal zur Erzählform. Diese ist wirklich sehr spannend. Denn sie vermittelt einen guten Überblick über Geschehnisse, es ist aber trotzdem kein Livebericht, sondern eben eine Nacherzählung. Ob da immer alles so 100%ig stimmt, wird man wohl erst in den weiteren Bänden erfahren. Der Titel „Das Spiel des Barden“ kann da doch auch sehr doppeldeutig sein. Auf jeden Fall ist dies der Hauptplot in der Gegenwart. Damit spoilere ich auch nicht wirklich, das wird sehr bald im Buch klar.
Die Welt selbst um die verschiedenen Völker, die Giganten und die Kennings ist sehr gut ausgearbeitet und bietet sehr viele Details, so dass man beim Lesen immer das Gefühl hat mitten drin zu sein. Die Varianz der Charaktere ist ebenfalls groß. Es gibt sehr unterschiedliche Beweggründe für das Handeln. Dabei ist vom Anführer über Kenning Benutzer bis zum Schreiber alles dabei.
Inhaltlich passiert sehr viel, der Krieg nach der Invasion schreitet voran mit einigen sehr intensiven Szenen.
Es bleibt aber rätselhaft rund um das siebte Kenning und den Grund für die Invasion. Da hoffe ich jetzt auf einen baldigen Nachfolgeband. Tatsächlich kann ich es so zusammenfassen, dass für mich hier eine wirklich sehr intensive und innovative Fantasy Reihe an den Start geht. Das macht eindeutig Lust auf mehr.
Es handelt sich um ein Rezensionsexemplar. Dabei steht es mir vollkommen frei, meine eigene Meinung zu äußern.
Pingback: Fintans Sage - Der Ruf des Kriegers - Familiennerd - Spiele, Bücher, Serien