Rezension: Blut und Knochen
Name:
Blut und Knochen
Reihe:
Die Zeit der Schatten (Band 1)
Verlag:
Preis:
16,00 €
Seiten:
576
Inhalt:
Diese Romanserie spielt über 100 Jahre nach der Reihe Die Getreuen und die Gefallenen. Wer diese Buchreihe nicht gelesen hat, dem empfehle ich, dort in die Welt von John Gwynne einzusteigen.
Dieses Buch wird durch die Vorkenntnisse noch deutlich besser, lässt sich aber im Grunde auch ohne sie durchlesen.
Nachdem Asroth besiegt wurde, haben sich die Kadoshim zurückgezogen und die Ben Ellim regieren die Welt und jagen die verbliebenen Kadoshim. Doch diese haben sich zurückgezogen und es kommt nur noch vereinzelt zu Scharmützeln.
In dieser Welt verfolgen wir die Gigantin Sig, die durch die Lande zieht und das Böse bekämpft. Drem zieht mit seinem Vater als Fallenställer durch die Lande, immer auf der Flucht, aber wovor, das weiß er nicht.
In Drassil, der Hauptburg Ben Elim, leben Jin und Bleda als Mündel. Ihre Clans haben einen Krieg angefangen und dieser wurde von den Ben Elim blutig niedergeschlagen. Sie werden hier nun ausgebildet.
Und dann ist da noch Riv, aufgewachsen in Drassil. Sie will unbedingt ein Soldat der Ben Ellim sein, wie auch ihre Mutter und Schwester Weißschwingen es sind. Doch ihre Wut steht ihr im Weg.
Meinung:
John Gwynne wagt mit Blut und Knochen wohl eine der kompliziertesten Fortführungen, die es gibt. Man nehme das gleiche Land und den gleichen Hintergrund und mache einen großen Zeitsprung.
Das führt dazu, dass einem alles vage bekannt vorkommt. Gerade Namen von Orten sorgen dafür, dass man sich gleich zuhause fühlt. Die Fülle neuer Charaktere ist dann aber erst einmal verwirrend.
Gwynne hat sich durch die Unsterblichkeit der Ben-Elim und die Langlebigkeit seiner Giganten da aber einen Anker geschaffen. So gibt es doch noch Namen, die einem vertraut vorkommen.
Generell erfährt man nur kurz, was mit den noch lebenden Hautdarstellern in den Folgejahren passiert ist. Einiges kann man sich aber logisch erschließen. Gwynne wendet hier in Blut und Knochen aber etwas an, das wir auch in der Realität wohl häufiger erleben als uns lieb ist: Die Sieger schreiben die Geschichte. Und es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Wenn man die Vorgeschichte nicht kennt, wird man hier nichts merken und ein gutes Buch lesen. So aber bemerkt man gleich (und sehr schnell, so dass ich hier nicht wirklich spoilere), dass die Geschichtsschreibung sich durchaus verändert hat. Wir waren als Leser ja bei den Ereignissen dabei.
Ich habe auch etwas gebraucht bis ich mit den Charakteren warm geworden bin. Aber am Ende haben mir wirklich alle Handlungsstränge gefallen. Gwynne hat hier noch einmal schriftstellerisch zugelegt. Außerdem ist die Geschichte noch einmal düsterer erzählt und gefühlt im Rückblick auch noch blutiger. Niemand darf sich hier sicher sein.
Die einzelnen Handlungsstränge sind gut miteinander verbunden. Das Buch endet brachial in einem wahren Chaos und ich freue mich wirklich, dass die Zeit bis zu Band 2 nicht so lang ist.
John Gwynne gehört 2019 für mich zu den Top 5 der Fantasy Autoren und Blut und Knochen ist für mich ein sehr starker Auftakt in seine neue Buchreihe die Zeit der Schatten.