Rezension: Am Ende aller Zeiten

Titel:

Am Ende aller Zeiten

Autor:

Adrian J. Walker

Verlag:

TOR

Seiten:

431

 

Kurzinhalt:

Edgar Hill, Mitte Dreißig und zweifacher Familienvater, führt augenscheinlich ein normales Familienleben. Aber in seinem Inneren ist er alles andere als zufrieden. Die Kinder schreien viel, der Frust sitzt tief und der Alkohol fließt abends auch gerne einmal.

Die Wende kommt plötzlich, als Asteroideneinschläge die kompletten britischen Inseln nahezu ohne Vorwarnung treffen. Der Großteil der Menschen ist auf der Stelle tot. Der Rest kämpft ums Überleben. Und in diesem Kampf wird Edgar von seiner Familie getrennt und muss 500 Meilen zurücklegen um die Chance zu haben, sie wiederzusehen. Doch dafür muss er über sich hinauswachsen, denn das Land stirbt. Durchhaltevermögen hatte Edgar früher nicht.

Meinung:

Wie weit würdest du gehen…klingt auf den ersten Blick völlig unspektakulär. Manch einer wird sagen: Apokalypse? Cool, aber wo sind die Zombies?!

Aber Zombies braucht es tatsächlich nicht. Das liegt vor allem daran, dass Adrian J. Walker wirklich einfach einen tollen Schreibstil hat. Ich war von der ersten Seite an, noch vor der Katastrophe, gefangen. Er schafft es auch einfache Dinge spannend zu gestalten und Leerlauf gibt es wenig.

Und das sage ich, obwohl es wirklich lange Passagen ohne einen lebensgefährlichen Spannungsbogen gibt. Natürlich trifft Ed mit seinen Begleitern auf viele andere Überlebende, die ihnen mal mehr, mal weniger gut gesonnen sind, und mal mehr oder weniger gestört sind durch die Ereignisse. Auch diese sind sehr abwechslungsreich dargestellt, und es geht eben nicht immer ums nackte Überleben.

Die Nebencharaktere sind gut erdacht. Jeder eine Hintergrundgeschichte, über die man im Laufe des Buches mehr erfährt. Sie begleiten Ed, bringen die Handlung voran, und tatsächlich hat mich keiner von ihnen gestört. Die Dialoge sind locker und knackig. Übermäßigen Humor findet man hier allerdings nicht, der ist wohldosiert.

Es gibt einen kleinen Zeitsprung, auf den ich gerne verzichtet hätte, und kurz vor dem Ende wird es zeitweise etwas spirituell, aber nur kurz.

Wer auf kompletten Realismus steht, der wird hier nicht glücklich. Es ist die Idee einer Apokalypse, die nach meinem Verständnis aber nicht auf wissenschaftlichen Tatsachen beruht. Da wären die Bedingungen wohl um einiges schlimmer. 

Alles in allem war das Am Ende aller Zeiten für mich ein großartiges Leseerlebnis. Als Film wäre das ein herrliches Roadmovie mit einem Mann, der seine Rolle im Leben und als Vater sucht und dabei einiges erlebt. Nur dass hier eine Apokalypse hinzugefügt wird, die das Ganze noch etwas abwechslungsreicher macht. Von mir gibt es hier eine absolute Leseempfehlung. Man muss diese Art der Erzählung ohne viel Action aber definitiv mögen.

 

Bei diesem Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar des Verlages. Es steht mir frei meine Meinung zu sagen. Es handelt sich nicht um Werbung.

 

 

Am Ende aller Zeiten

8.5

Fazit

8.5/10

Pros

  • toller Schreibstil
  • interessante Geschichte

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