Rezension: Die Chroniken von Azuhr 3

Titel:

Der träumende Krieger

Reihe:           

Die Chroniken von Azuhr

Autor:

Bernhard Hennen

Verlag:

Tor

Seiten:

686

Kurzinhalt:

Die Inhaltsangabe enthält Spoiler. Für Neueinsteiger in diese Serie empfehle ich meine Rezension zu Band 1.

Der große Krieg zwischen der Kaiserin Sasmira und dem mächtigen Khanat rückt näher. Mittendrin befindet sich die Insel Cilia.

Milan, Nandus und Nok machen sich auf zum Roten Kloster, um die Geheimnisse der Erzpriester aufzudecken, die sich dort verstecken müssen und Nandus in früheren Tagen verwehrt wurden.  Gemeinsam kommen sie dabei einem Komplott auf die Spur, das die Welt entscheidend verändert hat und in eine düstere Zukunft führen wird.

Der große Kampf steht bevor!

Meinung:

Mit diesem dritten Band gehen Die Chroniken von Azuhr zu Ende. Wieder erwartet einen am Anfang des Buches ein ca. 100 -seitiger Rückblick in die Vergangenheit. (Und wieder hatte ich es vergessen und war erst einmal irritiert.)

Der träumende Krieger hat mich zwischenzeitlich etwas ratlos gemacht. Hier gibt es wirklich große Teile um den Khan und seine Gefolgsleute und um die Kaiserin. Dabei stört mich jetzt im dritten Band, dass diese nicht auch schon seit dem ersten Band konsequent mit aufgebaut wurden in dieser Tiefe. Gefühlt ist alles auf die Tormenos aufgebaut, aber die anderen Rollen bekommen zum Ende immer mehr Raum.

Das finde ich das insofern gar nicht schlecht, da es hier ja nun sehr bestimmend auch um die Mären geht und wie diese die Welt beeinflussen und formen bzw. anders herum wird so noch viel deutlicher. Und diese Mären sind es auch, die dafür gesorgt haben, dass ich finde, dass wir hier wirklich eher ein großes Märchen vor uns haben als einen klassischen Fantasyroman. In Wahrheit ist es dann eine gute Mischung.

Was dieser Roman nicht bedient, ist der Weg zu einem spektakulären Finale. Es ist einfach eine Erzählung in einer märchenhaften Welt. Dafür sorgt auch der sehr intensive Zweig um Milan (Theater) und sehr wenig Action überhaupt im Buch. 

Die Auflösung rund um den roten Turm und das Ende der Triologi sind beide thematisch absolut gelungen.  Die Trilogie endet einfach rund und absolut märchenhaft. Aber das muss ich nochmal erwähnen, sie endet nicht als furioser Fantasyroman, wie man es sonst so kennt. Aber es ist auch nicht alles rosarot, denn die meisten Märchen haben auch eine sehr düstere Seite, so auch hier.

Kann ich die Chroniken von Azuhr also empfehlen? Auf jeden Fall. Es war komplett anders, als ich erwartet habe, sprengt den bekannten Rahmen, setzt mehr auf das Erzählerische als auf die große Dramatik, aber es ist wirklich einfach sehr rund und gut geschrieben. Ich bin gerne in die Welt von Azuhr eingetaucht.