Chernobyl: Besser geht es kaum!

Chernobyl ist eine Serie die in Deutschland über Sky zu sehen ist.

Es ist nach einiger Zeit mal wieder unabdingbar, einen Text zu einer Fernsehserie zu schreiben: Diesmal Chernobyl. Es gibt eine Staffel mit fünf Folgen. Dabei wird es auch bleiben.

Bei IMDB, der größten Filmdatenbank, war die Serie zeitweise von den Bewertungen die beste der Welt.

Die Serie hält sich laut den Machern und vielen befragten Augenzeugen sehr nah an die Geschehnisse der wirklichen Katastrophe. Ich kann nur jedem empfehlen, sich da extra noch einmal zu belesen oder Dokumentationen zu sehen, um zu begreifen, wie nah damals die Welt am Abgrund stand.

Persönliche Erinnerungen

Mein Gedächtnis an die Katastrophe selbst ist kaum vorhanden. Man durfte einige Zeit nicht draußen spielen. Und mein Lehrer (auf Amrum in Norddeutschland) hat Jahre später einmal einen Geigerzähler herausgeholt und uns gezeigt, dass die Strahlung noch immer deutlich höher liegt als sie eigentlich sein sollte.

Wie gebannt

Nun schaltet man diese Serie ein und ich saß nach wenigen Minuten so gebannt wie wahrscheinlich noch nie vor dem Fernseher. Die eigentliche Katastrophe und die akuten Arbeiten am Reaktor ziehen sich durch die ersten drei Folgen. Da ist die Intensität wirklich unglaublich hoch. Hat man die Folgen frei zum Anschauen, wird es da kaum jemanden geben, der aufhört. Man ist so nah dran. Chernobyl wirkt durch die benutze Farbgebung sehr real und intensiv. Die Kulissen sind so nah am Original. Und man muss zwischenzeitlich starke Nerven haben, denn die Strahlenerkrankten sind wirklich sehr detailgetreu dargestellt.

Nach den ersten drei Folgen macht die Serie einen kleinen Sprung. Hier geht es dann um die Aufklärung des Unfalls und wer vor Ort aber auch im weiteren Sinne verantwortlich war. Aber es geht auch um die Arbeit in der Region. Z.B. folgt man einem Team, das dafür verantwortlich ist, die verstrahlten Haustiere zu erschießen. Das geht an die Nieren.

Die Atmosphäre wird getragen durch einen überragenden Cast. Um nur einige Namen zu nennen: Stallen Skarsgard (Thor, Good Will Hunting), Fares Fares (Westworld), Robert Emms (Jurassic World, Kick Ass 3). Aber hier ist jeder vom Cast mit vollem Einsatz dabei und weiß zu überzeugen.

Absolut authentisch

Das alles so authentisch wirkt, liegt auch daran, dass die Zeit an sich sehr gut umgesetzt wurde. Man wird wirklich in die 80er Jahre und hier in die heutige Ukraine hineinversetzt. Damit meine ich Gewohnheiten, aber auch die Art und Weise, wie damals dort regiert und gelebt wurde.

Für wen ist Chernobyl also etwas? Ich würde da keine Serien nennen wollen. Auch muss man sich nicht unbedingt vorher für die Katastrophe an sich interessieren. Chernobyl ist unglaublich fesselnd erzählt, ein wahrhaftes Meisterwerk von einem Drama.

Ich kann nur jedem raten, sich diese erste Folge anzusehen. Wenn einem die nicht gefällt, kann man ja aufhören. Wenn doch, hat man eine großartige Reise vor sich. Eine Reise nahe an der Realität, bedrückend dargestellt.

Chernobyl

9.5

Fazit

9.5/10