Chester “Ikarus” Holland wurde am 23.04.2050 als Ork in Seattle geboren. Seine Mutter, Aline Holland, geborene Yatomo, ist ein Mensch mit japanischen Wurzeln und arbeitet als schlecht bezahlte Sachbearbeiterin bei Pacific United, einer Versicherungsfirma. Chesters Vater, Wallace “Walks with bears” Holland, ist ein orkischer Cascade-Orc-Amerindianer und gelernter Tischler. Chester hat einen zwei Jahre älteren Bruder, Dirk, der vor einigen Jahren nach Cle Elum in den Native-American-Nations, die Heimat seines Vaters, zurückgegangen ist und dort als Kaufmann und Schieber für die Yakuza arbeitet. Durch seine Herkunft hat Chester von Kindheit an Rassismus erlebt. Sein Vater war, solange er sich erinnern kann, arbeitslos, so dass Chesters Mutter die Familie ernähren musste.
Das hat seinen Vater verbittert gemacht und ihn dazu gebracht, Menschen und Elfen zu verachten, weil sie sich als etwas Besseres sehen und ihn nicht haben arbeiten lassen. Auch Chester ist entsprechend voreingenommen. Er misstraut insbesondere reichen und attraktiven Personen, die er grundsätzlich für egoistisch und unehrlich hält. Chester Holland hat während seiner Jugend für die Yakuza gearbeitet, ohne tief in die Operationen eingebunden gewesen zu sein. Er hat für seinen Bruder, der den Kontakt hergestellt hat, kleine Mengen BTL, Drogen und Waffen über die Grenze in die NAN geschmuggelt. Einige Monate nach seinem Highschoolabschluss hat Sergeant Anderson, ein korrupter Polizist, der für ihn bei Knight Errant die Dinge gedeichselt hat, ihm eine Moralpredigt gehalten und ihm dann angeboten hat, ihn zu den Knights zu holen. Chester hat das Angebot angenommen – teils aus einem Streben nach Gerechtigkeit und teils wegen der Aussicht, dort mit moderner Ausrüstung herumspielen zu dürfen.
Nach zwei Jahren Ausbildung wurde er einem Schnellzugriffsteam als Rigger zugeteilt. Dort hat er seine Cyberware und die Ausbildung erhalten. Die paramilitärische Ausbildung und der hohe Grad an Professionalität haben einen tiefen bleibenden Eindruck bei Chester hinterlassen. Als seine Verwicklungen in Yakuzageschäfte ans Licht kamen, wurde er vor einigen Monaten gefeuert und für untragbar erklärt; Straftaten konnten ihm nicht nachgewiesen werden, was auch an der Rückendeckung durch Sergeant Anderson lag. Chester machte sich als privater Ermittler mit einem Schwerpunkt auf Überwachung selbstständig und gab sich für Schattenunternehmungen den Namen Ikarus. Er trauert der Arbeit bei Knight Errant hinterher und vermisst bei den Shadowrunnern, mit denen er bisher zusammenarbeiten musste, sowohl Moral als auch Professionalität. Die meisten sind für ihn Kriminelle ohne Ehre. Der Yakuza steht er anders gegenüber, er sieht sie – durch seine Jugend geprägt – eher als unkonventionelle Geschäftsleute, was auch an dem (meist) zur Schau gestellten Ehrenkodex liegt. Chester selbst folgt streng dem Kodex, keine Cops zu töten.
Sein kurzfristiges Ziel ist es, ein professionelles Shadowrunnerteam zu finden, mit dem er langfristig zusammen arbeiten kann, um dadurch genug Geld zu verdienen und seinen Eltern einen angemessenen Ruhestand mit Wohnungen in Seattle und in der Heimat seines Vaters zu ermöglichen. Außerdem hat er ein Auge auf seine Nachbarin geworfen, eine menschliche Frau namens Sally, über die er sonst nichts weiß. Wenn es eine Möglichkeit gäbe, zu Knight Errant oder gar dem Militär auf dem Niveau einer Schnelleingriffstruppe zurück zu kehren, würde er das Angebot wahrscheinlich annehmen. An der Arbeit für Konzerntruppen ist er nicht interessiert, da er die Megakons für rücksichtslos und unaufrichtig hält. In seiner Freizeit sieht er gerne klassische Animes, besonders “Ita”, eine Serie um eine zynische künstliche Intelligenz, die in Japan seit 2050 läuft und sich eines großen Kultstatus’ erfreut. Außerdem steht er auf tropische Pflanzen, insbesondere auf erwachte Spezies, die er auch zu Hause zu züchten versucht.
Er genießt es, hin und wieder bei „Big Rhino’s” die Grillplatte zu verspeisen, anarchistischen Trog-Rock zu hören und mit seinem Vater und manchmal mit seinem Bruder einmal im Jahr in die Berge zum Zelten zu fahren. Fahrzeuge sind für ihn nur ein Werkzeug, aber Drohnen sind seine große Leidenschaft. Chester ist 1,9 m groß, für einen Ork eher schlaksig, hat lange schwarze Haare, die er zu einem lockeren Zopf gebunden trägt und leider trotz seiner 25 Jahre eine eher unreine Gesichtshaut. Er trägt eine einfache runde Metallbrille und meist unauffällige, schlichte und robuste Straßenkleidung (Jeans oder Cargohose, Sweater oder Rollkragenpullis, Trekkingschuhe oder Turnschuhe). Er ist eher wortkarg und die meisten Menschen finden ihn zunächst nicht sehr sympathisch, aber eigentlich ist er ein netter Kerl.
Kontakte:
– Sergeant Sven Anderson: Polizist bei Knight Errant
– Billy Low: Schieber für Drohnen, Fahrzeugteile, Waffen und Zubehör