Blog: Das Miteinander unter Eltern
Guten Morgen & Auf Wiedersehen
Dies ist ein Thema, das mir schon sehr lange auf der Seele liegt.
Wir haben drei Kinder. In der Zeit bis heute, wo die älteste mit 5 Jahren in die Vorschule geht, haben wir insgesamt vier Kindergärten erlebt, verteilt auf die Kinder natürlich.
Und alle haben eins gemeinsam, das mit der Vorschule seinen Höhepunkt findet. Ich habe das Gefühl, dass bei den Eltern überhaupt kein Interesse an einem Kontakt mit anderen Eltern besteht bzw. überhaupt ein Miteinander wahrzunehmen.
Und gerade in der Vorschule ist es für mich am Erstaunlichsten, ist doch da die Chance groß, dass man mindestens fünf Jahre zusammen verbringt und viele Kinder Freundschaften schließen.
Ich will gleich sagen, es geht gar nicht nur um mich/uns, sondern um die Eltern untereinander. Das fängt damit an, dass gerne mal einfach beim Vorbeigehen nahezu demonstrativ in eine andere Richtung geschaut wird. Ich bin jemand, der sich davon nicht entmutigen lässt und der trotzdem gerne einfach Guten Morgen sagt oder einen schönen Tag wünscht. Damit erwischt man einige, die dann doch reagieren, aber auch da tatsächlich nicht jeden oder es wird nur mit einem schnellen Blick reagiert.
Aber es geht noch weiter. In der Vorschule ist es in Hamburg so, dass man die Kinder direkt an der Klasse abholt. Da warten dann also auch gerne mal fünf bis zehn Elternteile fünf bis fünfzehn Minuten vor der Klasse und könnten sich unterhalten. Das machen aber von sich aus im Grunde nur die, die sich schon vorher kannten und im Umkreis wohnen.
Mal eine Frage zu einem Kind, das am gleichen Tisch sitzt? Ob das Kind viel erzählt oder sich wohlfühlt? Oder einfach mal erzählen, dass das Kind über das eigene Kind gesprochen hat zu Hause. Halt einfach etwas Kontakt. Und ja, ich bin mir bewusst, dass dies meistens auch nur Small-Talk ist. Aber ich finde, dass es auch für die Kinder ein anderes Gefühl ist, wenn sich die Eltern alle gut untereinander verstehen.
Dabei spielen Herkunft, Religion oder ähnliches keine Rolle, denn wir leben hier in einem Multikulti- Stadtteil. Es sollte keinen Unterschied geben.
Jetzt frage ich mich, ob das evtl. eine regionale Erscheinung ist. Wir Hamburger gehen eigentlich deutlich besser miteinander um, als man es uns nachsagt.
Übertreibe ich bei meinen Ansprüchen an ein Miteinander oder ist das einfach die heutige Zeit?
Muss man dies dann so akzeptieren oder kann man etwas dagegen tun?