Anarchie Deco
Name:
Anarchie Deco
Verlag:
Autor:in:
Preis:
16,99 €
Seiten:
479
Inhalt:
Im Jahr 1927 ändert sich alles – Magie wird entdeckt. Doch diese ist nicht einfach und von jedem einfach so zu bewirken. Ganz vorne bei der Entdeckung der Magie ist die Physikerin Nike Wehner dabei. Sie steht neben der Arbeit an der Universität der Polizei als wissenschaftliche Beraterin zur Seite. Denn zu den normalen Verbrechen geschehen in den Straßen Berlins immer mehr ungewöhnliche.
Und die ganze Stadt gerät immer mehr aus den Fugen. Es gibt Unruhen, ein kommunistischer Funktionär wird auf scheinbar magische Art umgebracht und eine Vermieterin wird in Stein verwandelt.
Meinung:
Anarchie Deco lässt mich mit gespaltenem Herzen zurück.
Was mag ich an diesem Buch? Da ist zum einen die Beschreibung der Stadt Berlin, die Varietes, die Polizei, der politische Umbruch. Ich sehe alles förmlich vor mir und der Vergleich hinten auf dem Buch zu Babylon Berlin ist richtig. Genau dieses Stadtgefühl habe ich hier. Das schaffen die beiden Autoren wunderbar umzusetzen.
Ebenfalls richtig gut gelungen ist diese ganze Idee um die Magie. Eine wunderbare Kreation mit einer Mischung aus Kunst und Wissenschaft, die man zum Wirken von Magie hier braucht.
Die Charaktere haben allen Hintergrund, allerdings wird gerade bei Nike etwas zu viel gewollt. Hier hätte es für mich deutlich mehr Seiten gebraucht, um den Charakter so auszuarbeiten und nicht immer wieder Tempo aus der Geschichte zu nehmen. Und das passiert mir einfach zu oft.
Gerade wird es spannend und man will unbedingt wissen, wie es weitergeht, gerade bei der Entwicklung der Magie oder nach einer actionreicheren Szene,da wird wieder das Tempo herausgenommen und es geht um die Charaktere. Aber dafür gibt es mir dann doch zu wenig Spannung durch die Geschichte.
Und so stehe ich hier am Ende etwas zwiegespalten. Anarchie Deco hat sehr viele sehr gelungene Ansätze, da verstehe ich den Verlag auf jeden Fall, dass sie dieses Buch in das Programm aufgenommen haben. Aber es gibt eben auch viele Kanten, die hier dazu geführt haben, dass ich nicht wie sonst, sehr oft gerade im letzten Drittel, durch die Seiten geflogen bin.
Es fällt mir also sehr schwer eine Empfehlung zu geben. Wenn einem das Setting mit Berlin Ende der 20er Jahre liegt, dann kann man hier sehr viel mitnehmen.
Aber es ist eben kein Roman, der eine steil ansteigende Spannungskurve hat, bzw. sich diese immer wieder selbst nimmt.