Rezension: Die Chroniken von Azuhr

Titel:

Die Chroniken von Azuhr – Der Verfluchte

Autor:

Bernhard Hennen

Verlag:

Tor

Seiten:

571

 Kurzinhalt: 

Die Chroniken von Azuhr drehen sich um die Familie Tormeno rund um den Erzpriester Nandus und seine drei Söhne Fabricio, Juliano und seinen jüngsten Sohn Milan. Dieser ist auch die eigentliche Hauptperson, denn Milan kann das von seinem Vater für ihn durchgeplante Leben nicht akzeptieren. Dieser will, dass sein Sohn Milan noch mehr erreicht als er in der Kirche, da seine zwei älteren Söhne da versagt haben. Durch seinen Widerstand trifft Milan mit Nok und Felicia, einer Diebin und einer Konkubine, die ihn in ein gefährliches Netz von Intrigen verwickeln, zusammen.

Meinung:

Ich hatte es bei Youtube schon erzählt. Dies ist mein erstes Buch von Bernhard Hennen. Die Elfen- Bücher habe ich damals ausgelassen. Somit konnte ich ganz unbefangen mit dem Lesen anfangen.

Das Buch beginnt mit einem Prolog über knapp 70 Seiten, der es in sich hat. Eine enorme Intensität, die Hennen hier schafft und damit den familiären Hintergrund der Tormenos schafft, der dann über das Buch hinweg immer wieder als Träger dient und die Familie definiert. Ich würde fast meinen, das war der beste Prolog den ich bisher je gelesen habe.

Der Anfang des eigentlichen Buches ist dann spannend. Die Phase danach, in der Miland Nok und Felicia trifft, ist dann im Grunde das pure Gegenteil des Prologs. Und was für mich damit auch die Schwachstelle der Chroniken von Azuhr ist, werden andere Zielgruppen lieben. Tatsächlich gab es mir da einfach zu viel Sex, in dem sich die Intrigen, die im Buchcover erwähnt werden, etwas verlieren.

 Was dann folgt ist eine Welt, zeitweise an das Mittelalter erinnert, mit einer Kirche die sich mir noch nicht so richtig definiert. Aber Die Chroniken von Azuhr zeigt dann auch noch weitere Stärken. Das sind zu einen die dann vielen Ideen und den kommenden Krieg. Hier ist nicht alles perfekt, doch gerade die Geschichten um die Mären gefallen mir richtig gut. Die Intensität ist über weite Strecken hoch und Hennen schafft es auch immer wieder zu überraschen. Ich bin durch das Buch geflogen, wurde sehr gut unterhalten. Die Schwächephase war für mich gut zu überbrücken, da Bernhard Hennen einen schönen Schreibstil hat, der sich flüssig lesen lässt.

 Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band und kann die Chroniken von Azuhr Fantasyfreunden mit guten Gewissen empfehlen.

 

Spoiler Spoiler Spoiler

Und noch ein kurzer Absatz der wohl mehr für die ist, die das Buch auch schon gelesen hatten. ich habe oben kurz den Sex erwähnt. Hier war mir tatsächlich der Charakter Milan zu unausgereift und einfach der große Lüstling ohne das man wirklich dazu oder nebenbei erfährt ob und wie denn sein Vater dazu steht bzw die Kirche. Klar gibt es das eine Buch, aber es wirkt so als hätte er nie zuvor eine Frau angeguckt, was ich mir bei diesem Freigeist nicht vorstellen konnte.
Grundsätzlich ist aber der Gegensatz in diesem Buch her von eher weichen Passagen zu purer Dramatik und Härte immer positiv überraschend. Die Idee die Mären real werden zu lassen finde ich tatsächlich auch spannend und in der modernen Fantasy gibt es dieses Thema wenn nur in Ansätzen. Nicht aber zumindest in dieser halb klassischen Form. Hennen sagte selber das er auf dieses Thema durch die ganze Fake News Entwicklung kam. Und ja, so werden wohl auch in unserer Welt gerne mal Legenden zur Wahrheit. (z.B. Hussein und die Giftwaffen)

 

Bei diesem Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar des Verlages. Es steht mir frei meine Meinung zu sagen. Es handelt sich nicht um Werbung.

 

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Die Chroniken von Azuhr

8

Fazit

8.0/10

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