Morgen hör ich auf (1. Staffel/Miniserie)
Die Handlung:
Familie Lehmann ist Pleite und steht am Rande der Pfändung. Das Familienunternehmen läuft nicht mehr und auch die Ehe hat sicher schon glücklichere Tage erlebt. Jochens Frau Julia hat eine langfristige Affäre. Die Banken weigern sich einen neuen Kredit zu geben und so fängt er nachts in seiner Druckerei an, aus Verzweiflung falsche 50 Euro Scheine zu drucken. Der Anfang einer fesselnden Geschichte.
Die Besetzung:
Bastian Pastewka spielt als Hauptdarsteller Jochen Lehmann und positioniert sich hiermit eindeutig in der A- Klasse der Deutschen Schauspieler, auch fernab der reinen Comedy. Er ergänzt sich dabei sehr gut mit Susanne Wolff, die seine Frau Julia spielt. Der Sohn der Familie Vincent wird gespielt von Moritz Jahn, der schauspielerisch viel geben kann, aber um etwas vorweg zu greifen, war mit bis zum Schluss der Sinn dieser Rolle, trotz eines kuriosen Nebenplots nicht wirklich klar.
Alle anderen Nebenrollen sind ebenfalls durch gut agierende Schauspieler besetzt.
Fazit/ Meinung:
Die Serie wurde im Vorfeld viel mit Breaking Bad verglichen und tatsächlich gibt es sicher Anleihen, aber in seiner Gesamtheit haben wir hier eine Mischung aus Drama, Krimi und Komödie gewürzt tatsächlich noch mit etwas Gesellschaftskritik. Alle vier Bestandteile passen perfekt zueinander.
Man muß sagen, es erwarten einen hier viele Überspitzungen und Extreme, oft perfekt zum schmunzeln verpackt ohne aber das die Grundspannung im Ansatz verloren geht. Die Ausweglosigkeit wird gut rübergebracht und zeigt sicher in vielen Fällen auf, wo unsere heutige Gesellschaft nicht mehr funktioniert.
Man merkt, gerade bei den Kindergeschichten allerdings, das man vielleicht ein Kind auch hätte vorher streichen können, da es in den sechs Folgen doch nicht möglich war alles aus zu erzählen. Die Probleme der mobbenden Tochter, Vincents im Grunde unerklärliches Problem und dann nachher am Ende das nicht spoilerfrei zu erwähnende Problem von Tochter Nr. 3. Vincents Nebenplot ist allerdings auf die skurrilste aller möglichen Weisen unterhaltsam, das sei festgehalten.
Das Fazit am Ende kriegt auf jeden Fall einen deutlichen Bonus dadurch, das es sich hier um eine Deutsche Produktion handelt. Es ist, das muß man dazu sagen, eine Serie auf die man sie voll einlassen muss. Man wird in der ersten Folge wissen ob man sie mag oder nicht. Auch Fernsehgucker die Pastewka durch die Sendung Pastewka nicht mögen sollten hier allerdings trotzdem einmal ihre Vorurteile über Bord werfen.
Das Ende der Staffel bietet eine Fortsetzung tatsächlich an. Vielleicht findet sich dort ja jemand Mutiges in den Hallen des ZDFs.
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